Regenbogenhauptstadt mit Haltung: Berlin treibt historische Aufarbeitung der AIDS-Krise voran

Pressemitteilung der LSU Berlin

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Die Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz (GFMK) hat mit breiter Mehrheit beschlossen, die Bundesregierung zu bitten, eine umfassende historische Aufarbeitung der AIDS-Krise der 1980er- und 1990er-Jahre einzuleiten.

Dabei sollen die Perspektiven der besonders betroffenen Gruppen im Mittelpunkt stehen und die gesellschaftlichen sowie politischen Reaktionen jener Zeit kritisch beleuchtet werden.

Zudem soll die finanzielle Förderung bestehender Projekte zur Erinnerungskultur ausgeweitet und neue Initiativen ins Leben gerufen werden – darunter Gedenkorte, Ausstellungen und Bildungsangebote, die die Erfahrungen der Betroffenen und ihrer Angehörigen sichtbar machen.

René Powilleit, Landesvorsitzender der LSU Berlin, erklärt dazu:
„Die AIDS-Krise hat unermessliches Leid verursacht und unzählige Leben zerstört. Besonders bitter ist, dass viele Betroffene in den 1980er- und 1990er-Jahren nicht nur mit der Krankheit, sondern auch mit Stigmatisierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung kämpfen mussten. Die damalige Politik reagierte oft zu spät oder zu zögerlich – das darf nicht in Vergessenheit geraten. Eine ehrliche und differenzierte Aufarbeitung ist überfällig. Gleichzeitig geht es darum, das Andenken an die Opfer zu wahren, die Erfahrungen der Überlebenden anzuerkennen und mit Würde und Respekt eine Brücke in die Zukunft zu schlagen. Nur so können wir die Lehren aus dieser Krise bewahren und für kommende Generationen sichtbar machen.“

Die LSU Berlin begrüßt den Beschluss der GFMK ausdrücklich. Dass der Berliner Senat diesen gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen und Hamburg mit eingebracht hat, zeigt: Regenbogenhauptstadt zu sein bedeutet auch, Verantwortung für die Geschichte zu übernehmen. Zugleich setzen wir uns dafür ein, dass die Aufarbeitung in enger Zusammenarbeit mit Betroffenenorganisationen, Archiven und wissenschaftlichen Einrichtungen erfolgt.